Es gehört gewiss eine gehörige Portion Chuzpe dazu, ein Unternehmen wie dieses überhaupt erst anzudenken. The Remaining Part ist nämlich kein klassisches Bandprojekt, sondern ein Zusammenschluss diverser Komponistinnen, Songwriterinnen und Performerinnen, die es sich in den Kopf gesetzt hatten, zusammen mit dem Film Orchester Babelsberg (unter der Leitung von Klaus-Peter Beyer) ein monumentales Statement in Form eines epischen Soundtracks zu erschaffen - und zwar in Cinemascope und Breitwand-Sound. Beteiligt an dem Projekt waren also das aus 11 (Film-)Komponistinnen bestehende Kollektiv track15, das aus Maxi Menot, Line Bøgh und Sharyhan Osman bestehende dänisch/deutsche Songwriterinnen-Trio The Remaining Part und natürlich das Film Orchester Babelsberg.

Halbe Sachen konnten da natürlich nicht gemacht werden - und so kommen alle der Tracks mit einer opulenten orchestralen Grandezza, raumfüllenden klanglichen Ästhetik, hymnisch/schwelgerischen Melodiebögen, gewaltigen, flächendeckenden Refrains und prominent in den Vordergrund gemischten, miteinander verflochtenen Gesangsharmonien daher. Und es funktioniert. Denn hätten die Damen etwa auf halber Strecke halt gemacht, sich zurückgehalten und dezenter agiert, dann wäre die Sache unweigerlich in Kitsch oder Musical-Ästhetik versunken. So aber sorgen die melancholische Natur des Materials und der symphonische Anspruch der Inszenierung dafür, dass das Ganze fast schon mit physischer Kraft über den Hörer hinweg schwappt und sozusagen keine Gegenwehr bzw. keinen Widerspruch zulässt. Hier ist mehr dann tatsächlich auch mal mehr. Verwunderlich ist dabei höchstens, wie ein solches Projekt überhaupt finanziert werden konnte.