Einen Deal haben sie mit Pascows Kidnap Music, das Booking übernimmt Audiolith aus Hamburg für sie, die Promotion machen die Rookies. Heißt zusammen: Nur gute Menschen. Spricht für Akne Kid Joe, macht allerdings nur das noch besser, was auch sonst sehr gut wäre. "Die große Palmöllüge" nämlich. Was für ein sehr gutes Album!

Akne Kid Joe sind eine Punkband aus Nürnberg, der Punk als Musik aber viel zu wenig scheint. Also pimpen sie ihren auch gerne mal mit synthetischer Musik, ohne damit in den Elektropunk abzudriften, ohne wie Egotronic zu klingen. Wobei ihre Art zu singen nicht nur an Alex Pascow erinnert, der hier auch mal mitmacht, sondern tatsächlich auch an Torsun Burkhardt. Aber zusammen? Die Stimmen, die Tasten, der Punk? Klingt das ziemlich klasse. Und ist doch nicht alles, "Gestern Emergenza" kommt mit Offbeats, "Steppenwolf" mit (Feine Sahne Fischfilet-)Bläsern, "Zwischen Thermomix & Webergrill" mit Eurodance und HC Baxxter (und das ist kein Tippfehler). Alles: sehr gut. Genau wie: die Inhalte. Denn da sind Akne Kid Joe sehr Punk, sehr gut, sehr gute Menschen. Sie singen davon, zu saufen und Faschos aus der Kneipe zu werfen, born to be wild zu sein ("Gegen das System, ich stell mich hin, wenn alle steh’n") und eigentlich vielleicht doch nicht born to be wild zu sein,  singen über Frauen im Punk und vom schlimmen Alltagsrassismus, sie singen von Dr. Specht, unser Lehrer und Legende, über Selfies, über das Leben. Ihres und unseres. Beide werden besser mit: "Die große Palmöllüge", diesem sehr guten Album.