|
Shirley Holmes - Die Krone der Erschöpfung Rookie Records/Indigo
Format: LP
Gerade erst Akne Kid Joe, jetzt Shirley Holmes. Wieder Punk, wieder mit Synthies, wieder unglaublich hip, nerdy, ziemlich oft ziemlich geil. Weil ziemlich animierend mit den C64-Beats, mit Tempo und Tic Tac Toe-Momenten, mit Wir sind Helden-Pop in der Mitte und Deichkind-Texten. "Atmen, essen, lachen, riechen, sprechen, heulen, ficken, bin ich, bin ich, bin ich." Oder auch: "Gib mir mal ne Auszeit, gib, gib, gib, gib, gib, gib, gib." Wobei der Dreier aus Berlin auch anders kann, vieles kann, vieles sehr gut kann. Neun Songs sind auf dem Album, dazu ein, Zitat, "komplett improvisiertes Märchen aus dem Proberaum". Aufgenommen haben Mel (Gesang/Gitarre), Miss Ziggy (Gesang/Bass) und Chris (Schlagzeug) übrigens mit US-Produzentin Sylvia Massy, die tatsächlich Bands wie Deftones, Tool, Red Hot Chili Peppers und System Of A Down in ihrer Biografie stehen hat. Und jetzt auch: Shirley Holmes. Hip. Nerdy. Und manchmal... weil ein Song wie "Wieder sehen" einfach ein mitreißender Hit ist (der übrigens schon vor Corona entstand) und auch nach über fünf Minuten nicht langweilig wird, weil "Das Licht" so überragend Pop und Punk und Hektik und Rap vermischt, weil die "Auszeit" stoisch stampft und trotzdem viel mehr als Stampf und Dampf ist, weil das nur ein paar Beispiele sind. Deshalb: ja.
-Mathias Frank-
Video: "Wieder sehen"
|