Dass der Kanadier ein Mann mit vielen Gesichtern ist, hat er ein ums andere Mal bewiesen. Auch auf seinem neuen Album präsentiert sich Pallett als musikalisches und philosophisches Chamäleon. Sein letztes Werk "In Conflict" schien ihn dabei so sehr verwirrt zu haben, dass er beschloss, die Sache dieses Mal recht organisch anzugehen. Die Songs entstanden zunächst mal konventionell auf der akustischen Gitarre und wurden dann erst im Folgenden orchestral verbrämt (denn das ist Owen seinem Alter Ego als Produzent, Multiinstrumentalist, Film-Komponist und nicht zuletzt seinem alten Moniker Final Fantasy schon schuldig). Freilich: Pallett präsentiert sich hier überwiegend als Songwriter - und weniger als Klangmaler.

Musikalisch ist das alles dennoch streng durchkonzipiert und entwickelt sich in Form spröder, linearer und auch unerbittlicher Klangströme vom buchstäblichen Flüstern zum Orkan (zuweilen allerdings in der Teetasse). Inhaltlich ist das Ganze kaum zu durchdringen, denn niemand außer Owen selbst könnte erahnen, über was oder wen der Mann da resümiert - und ob das ernst gemeint ist oder augenzwinkernd zu verstehen sein sollte. Freilich: Das ist ja gerade das Thema von Palletts Kunst.