Das ist dann vielleicht doch ein wenig zu viel Konzept im Spiel: Die in New York residierenden Songwriterinnen Rachelle Garniez, Amanda Honi und Terry Radigan fanden sich unter dem einem Titel eines Woody Allen Films entnommenen Namen Vicki Kristina Barcelona zusammen, um auf diesem ersten gemeinsamen Album Songs von Tom Waits neu zu interpretieren - und bei all dem feministische Aspekte in den Vordergrund zu stellen, indem die männliche Weltsicht Waits umgebogen wird und das vermeintliche Scheitern der drei Protagonistinnen des Allen Films in eine Position der Stärke umzudeuten.

Nun ist das aber so, dass die Welt von Tom Waits durchaus - aber nur zum Teil - von männlichen Charakteren bevölkert wird; Waits dabei aber alles andere als ein Macho ist. Und das angesprochene Scheitern der Film-Charaktere (verkörpert von Scarlett Johansson, Penelope Cruz und Rebecca Hall) am zentralen männlichen Protagonisten ist eigentlich gar keines, denn die Mädels ziehen im Film lediglich ihr Ding durch. Was also bleibt, ist eine Reihe von musikalisch durchaus interessanten Waits-Coverversionen, denn aufgrund der unterschiedlichen Herkunft und/oder Ausrichtung der drei Protagonistinnen, sind die akustisch angelegten Arrangements angereichert mit Zydeco-, Jazz-, Folk- und von Folklore-Elementen durchzogen.