Dieses ist kein normales Album. Es ist auch nicht nur das erste The Ghost Inside-Album seit sechs Jahren und nicht einfach ein ziemlich großartiges, sondern vor allem ist es das erste The Ghost Inside-Album seit dem heftigen Unfall der Band im November 2015. Der Fahrer ihres Tourbus starb bei einer Kollision, die Musiker wurden unterschiedlich schwer verletzt, so verlor Schlagzeuger Andrew Tkaczyk ein Bein, Gitarrist Zach Johnson zwei Zehen.

Nach vereinzelten Shows und einem weiteren Gitarristen in der Band sind sie nun wieder so richtig am Start. Mit einem Album, auf das man gewartet hat, das man vielleicht auch genau so erwartet, aber ganz sicher erhofft hatte. Ein brachiales und dabei wunderschönes Stück Musik nämlich, ein natürlich sehr emotionales und musikalisch mitreißendes. Und genau das ist es geworden. Tatsächlich und nicht überraschend emotional (los geht es mit einem Drum-Solo als Intro, siehe oben, direkt der erste Song danach heißt "Still Alive"...) und mit allem ausgestattet, was ein Brett benötigt, was aus melodischem Hardcore überragenden melodischen Hardcore macht – und das sind nicht nur Breakdowns, Shouts, klare Vocals und ordentliches Geballer. Sondern vor allem Engagement, Leidenschaft, Ehrlichkeit und ganz viel Liebe. Das alles spürt man hier immer, in jedem Song. In den extra-aggressiven genau wie den Walzen des Groove, in jeder Melodie, jedem Riff, jeder Überraschung. Mensch, "Overexposure" hat aber einen eingängigen Refrain. Mensch, "One Choice" hat ja fast was von Pop-Punk. Mensch, "Unseen" ist aber auch ein schweres Teil.

Doch vor allem: Mensch, was für ein beeindruckendes Album. Und Mensch, schön dass diese so tolle Band wieder da ist.