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Soko - Feel Feelings

Soko - Feel Feelings
Because Music/Universal
Format: LP

Eine recht interessante Laufbahn hat die in L.A. lebende Französin Soko eingeschlagen. Einfach deshalb, weil sie sich nie ganz auf eine ihrer kreativen Gaben - sei es das Song-Schreiben, das Singen oder die Schauspielerei - festlegte. Das nun vorliegende, dritte Album folgt dabei sowohl einem inhaltlichen, wie einem musikalischen Konzept. Auf der musikalischen Ebene etwa entwickelte sich Soko vom rudimentären Indie-Pop ihrer Anfangstage auf dem zweiten Album fast schon zu einer regulären Dreampop-Künstlerin. Auf diesem neuen Album nun gibt es eine Art souligen New Wave-Pop mit einem klaren Sounddesign. Insbesondere der Gitarrensound ist recht artifiziell gehalten und mit digitalen Effekten verbrämt. Das kann man mögen oder nicht - aber nur schwerlich "schön hören". Und inhaltlich beschäftigt sich Soko mit den Folgen einer experimentellen, psychologischen Detox-Klausur, der sie sich interessehalber beim Hoffman-Institute unterzog. Dabei ging es darum, "unliebsame Verhaltensmuster und Routinen, die sich zum Teil schon in der Kindheit gebildet hatten" aufzulösen und zu entkoppeln. Dieser Prozess bedingte allerdings eine absolute Askese - inklusive eines Zölibates, das Soko freiwillig auf die ganze Produktionszeit des Albums ausdehnte. "Feel Feelings" bezieht sich letztlich also darauf, wieder zu erlernen, mit Gefühlen zu leben.

Dass die Sache am Ende dann ein wenig distanziert klingt, liegt aber nicht an der Thematik, sondern daran, dass das Album - zwar mit zahlreichen Gästen und in Kooperation mit Sound-Engineer Chris Coady, der das Album auch mischte - komplett im Studio entstand und vollständig dem erwähnten Soundkonzept unterworfen wurde. Demgegenüber gibt es Sokos bislang zugänglichste Kompositionen, eine dezidiert frankophile Note inklusive "Blasphémie" - ihren ersten Song auf Französisch - und detailreiche, spezifische Arrangements für jeden einzelnen Song. Letztlich ist das unter dem Strich eine attraktive Mischung, die zu einem starken Statement und Sokos bislang spannendster Scheibe führte.



-Ullrich Maurer-



 
 
 

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