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Tonträger-Review
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Chuck Prophet - The Land That Time Forgot Yep Roc/H'art
Format: LP
Dass sich Chuck Prophet auf seinem neuen Album um den Zustand der USA - spezifisch der Bay Area Gegend, in der der Meister beheimatet ist - Gedanken macht, deutet der Titel "The Land That Time Forgot" bereits an. Freilich tut er das dann kaum mit dem scharfen Blick des kritischen Kommentators der aktuellen Lage, sondern eher mit dem verklärten Blick eines tendenziösen Historikers, denn - abgesehen von dem offensichtlich ein wenig zu dick aufgetragenen Anti-Trump-Song "Get Off The Stage" - beschäftigt er sich eher mit der Historie und referenziert so unterschiedliche Themen wie die Tanz-Marathons in der großen Depression, Johnny Thunders Drogenkarriere oder via Zeitmaschine gar Tricky Dick in "Nixonland". Das mag auch daran liegen, dass sich Prophet für dieses Album wieder mal mit seinem Lieblingspoeten Klipschutz (Kurt Lipschutz) zusammen getan hat, der sich als bekennender Analog-Man von allem Neuzeitlichen (insbesondere auf der technischen Ebene) fern hält. Gewissermaßen komplementiert wird diese Nostalgieveranstaltung, indem Prophet auf der musikalischen Ebene alle Facetten seines klassischen Vaudeville-Rock zwar vielschichtig - aber für seine Verhältnisse zurückhaltend und ohne allzu große Rock-Ambitionen - implementiert (und damit dem Boss näher kommt als seinem eigenen Paisley Underground Ego).
-Ullrich Maurer-
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