Kate Bollinger ist eine junge Dame aus Charlottesville, Virginia, die 2013 erste eigene Songs im heimischen Schlafzimmer in klassischer Folkpop-Tradition zusammen schusterte, aber dann erst über eine Begegnung mit enthusiastischen, studierten Jazzern, die sie an der Uni traf, zu ihrem heutigen, einzigartigen Stil fand. Diese zweite EP ist nun das erste Lebenszeichen von Kate, das offiziell in unseren Breiten verfügbar ist - und bereits hier präsentiert sich die bekennende Joni Mitchell-Liebhaberin mit einer Reihe autobiographischer "Tagebuch-Songs" in einem Setting, das in dieser Form seinesgleichen sucht.

In einem Umfeld zwischen Jazz, Soul, Pop und Folk (letzterer aber nur als Basis) präsentiert Kate ihre Songs mit einer Ruhe, Gelassenheit und Souveränität, die ebenso einlullend wie eindringlich rüberkommt und bohrt sich mit ihren hingeflüsterten Vocals ohne Umweg ins Unterbewusstsein des Hörers. Mag sein, dass das in keine Schublade passt und als Popmusik nicht wirklich funktioniert: Schon alleine wegen der hier zur Schau getragenen Chuzpe hat Kate Bollinger unser aller Aufmerksamkeit verdient.