Um es gleich schon mal vorweg zu sagen: Die Debüt-Scheibe der Giant Rooks ist nicht aus einem einzelnen, spezifischen Grund unsere Platte der Woche geworden, sondern einfach deswegen, weil hier das Gesamtpaket so gut passt und einfach alle Aspekte stimmen, schlüssig sind und Sinn machen. Die Band aus Hamm hat nicht nur in Bezug auf ihre ausgeklügelten, ideenreich inszenierten, kraftvollen Art-Pop-Hymnen ein sicheres Hit-Gespür bewiesen, sondern auch im Hinblick auf ihre Karriereplanung vieles richtig gemacht.

Zunächst mal produzierte das Quintett im stillen Kämmerchen vor sich hin, bis sie ein Konzept und einen Sound gefunden hatten, nahmen dann einige EPs und Singles in Eigenregie auf und arbeiteten sich dabei als Live-Act kontinuierlich nach vorne - auch, indem sie sich für keinen Support-Act zu schade waren und wirklich jede Festivalbühne, die sich nicht wehrte, mit ihrer Anwesenheit beehrten (inklusive natürlich ihrer "Geburtsstätte", dem Orange Blossom Festival) und dort mit ihrer originellen, lebhaften Live-Show ihre schnell und stetig wachsende Fangemeinde begeisterten und schnell zu so etwas wie der perfekten Boyband für echte Musikfreundinnen wurden. Schließlich konnten sie sich dann für ihre lange erwartete Debüt-LP einen Major-Deal mit dem entsprechenden Fundus aussuchen - und landeten dabei tatsächlich auch noch bei dem letzten Major-Label, das sich noch die Mühe macht, seine Acts promotechnisch aktiv zu unterstützen. Einzelne Titel aus dem Angebot von 12 ausgezeichneten, organischen Pop-Songs hervorzuheben, macht dabei keinen Sinn. Weniger deswegen, weil sich die Stücke in Bezug auf die Struktur und Harmonieführung durchaus etwas ähneln, sondern eher deswegen, weil alle gleich gut und liebevoll ausformuliert erscheinen. Wie gesagt: Hier stimmt dann wirklich einfach alles.