Auf ihrem letzten Album "Cold" beschäftigte sich die aus Alabama stammende Autorin, Songwriterin und Folkmusikerin Mary James mit dem Thema Winter. Wie der Name des nun vorliegenden, neuen Albums schon vermuten lässt, geht es bei den neuen Songs um das Thema Einsamkeit (des Lebens "On The Road"). Aber nicht nur inhaltlich, sondern auch konzeptionell, denn Mary spielte die Songs nicht nur alleine in ihrem Studio in Nashville ein, sondern legte die Sache von vorneherein als Solo-Projekt an. Es gibt also nur ihre Stimme und jeweils ein Instrument zu hören - entweder ihr Lieblingsinstrument, das Banjo, eine akustische Gitarre oder ein Gitarrenbanjo (= ein Banjo mit sechs Saiten). Wer das Oeuvre Marys kennt, der weiß, dass es bei ihr nicht darum geht, den Folk oder die Folklore in die Jetztzeit zu transponieren, sondern vielmehr spielerisch die Möglichkeiten archaischer Musikformen zu erforschen. So kann es hier nur daraus gehen, Bluegrass-Songs in Blues-Tracks, Folksongs in Swing oder Country-Songs in Folk umzuwandeln. Das tut Mary dann mit Verve und Gusto - und reichert das Ganze mit lebhaften Alltagsschilderungen an (soweit sie sich nicht auf Traditionals bezieht). Freilich ist das dann doch eher etwas für Freunde der amerikanischen Musikhistorie deutlich vor dem Rock'n'Roll.