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Tonträger-Review
 
Jenobi - Patterns

Jenobi - Patterns
Grand Hotel van Cleef/Indigo
Format: LP

Wahrscheinlich hätte es sich die schwedische Bassistin Jenny Apelmo vor zehn Jahren - als sie auf einem Trip von Göteborg nach Berlin in Hamburg auf die Band Torpus & The Art Directors stieß - auch nicht vorstellen können, dass sie selbst auch mal als Bandleaderin in Erscheinung treten würde. Als sie 2016 begann, unter dem Pseudonym Felicia Försvann eigenes Material zu veröffentlichen (damals noch als Singer/Songwriterin), wurde dann irgendwann deutlich, dass ihre Ambitionen darüber hinaus gingen, sich als rhythmische Basis für andere zu betätigen. Enter Jenobi: Auch das begann zunächst als Solo-Projekt - dann jedoch verstärkte sich Jenny mit Torpus-Drummer Felix Roll, und Gitarristin Dorothee Möller und Keyboarderin Lorena Clasen und daraus entstand dann eben das Bandprojekt Jenobi.

Hier gibt es dann auch Raum für deutlich mehr als knackige Bass-Grooves und Lagerfeuer-Romantik. Tatsächlich kommen die stärksten Songs des Albums im druckvollen, elektrischen Indie-Pop-Setting daher (das allerdings - anders als bei Torpus & The Art Directors - ohne maskuline Stacheligkeit auskommt). Jennys Songs kommen dabei grundsätzlich nachdenklich, selbstkritisch und moll-lastig daher - wirken allerdings in diesem Setting keineswegs depressiv, sondern demonstrieren oft sogar eine kämpferischen Grundeinstellung. Co-Produziert wurde die Sache dann von Sönke Torpus in dessen neuem Studio "The Bubble". Trotzdem ist Jenobi keineswegs bloß die feminine Variante von Torpus & The Art Directors geworden, sondern bietet einen ganz eigenen Charme (der in der Bio durchaus nicht untreffend mit "bockig" umschrieben wird).



-Ullrich Maurer-



 
 
 

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