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Kirk Fletcher - My Blues Pathway Cleopatra/Membran
Format: LP
Das, was das neue Werk des Bluesers aus Los Angeles auszeichnet, ist der Umstand, dass er es zwar in seiner Heimatstadt einspielte, aber in seiner aktuellen Wahlheimat Zürich konzipierte und komponierte. Das zeigt also, dass man auch in der Schweiz dem Blues frönen kann, wenn dieser als Lebenshaltung - und nicht als Ortsangabe - verstanden wird. (Außerdem half eine Prise Heimweh zweifelsohne auch in dieser Hinsicht.) Zwei Songs schrieb Fletcher dabei mit seinem Kollegen Richard Cousins, der normalerweise bei Robert Cray Bass spielt. Und da sind wir auch schon beim Thema, denn wie Robert Cray sucht auch Fletcher sein Heil darin, dass er den Blues weniger als bloße Referenz an die großen Altvorderen verstanden wissen möchte, sondern den Sound mit Referenzen wie etwa dem klassischen Memphis-Soul, Gospel-Grooves oder einer Prise Funk anreichert und vollständig auf Rockmusik verzichtet. Was er allerdings nicht verhehlen kann, ist der Umstand, dass er sich hier tatsächlich eher als Gitarrist, denn als Sänger profiliert. Das geht aber voll in Ordnung, da er ja gar nicht vorgibt, etwas anderes zu wollen.
-Ullrich Maurer-
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