Die aus Massachusetts stammende Songwriterin Kris Delmhorst gehört zu jener Riege zuverlässiger Kumpel-Typen der Americana-Szene, die zwar schon seit Jahren rührig tätig sind, es aber nie so richtig geschafft haben. An der musikalischen Qualität kann das jedenfalls nicht liegen, wie dieses achte Album eindrucksvoll demonstriert. Hier macht sich Kris Gedanken über die Ängste und Nöten, die das Leben in Zeiten wie den unseren nun mal mit sich bringt und schlussfolgert dabei, dass man sich am besten am eigenen Schopfe aus dem Schlamassel ziehen sollte.
Musikalisch ist das Ganze ein Fest in Sachen kollaborativen, organischen, lebendigen Miteinanders, das Kris - Big Pink-Style - in einem Farmhaus im ländlichen Maine als Leiterin einer versierten Musikerriege und eines Gesangstrios ganz im Stile von The Band zusammenhält und dabei ihren brillanten, detailreichen und wagemutigen Kompositionen Raum zum atmen, ausbreiten und... leben... bietet. Ganz ohne Frage gehört diese Veröffentlichung für Genrefreunde zu den Veröffentlichungen des Jahres, denn Kris Delmhorst verleiht ihrer Musik - auch dank des inbrünstigen Vortrages - eine Dringlichkeit, die nicht nur für Authentizität sorgt, sondern auch begeistert.