Im Interview mit den Kulturnews sagte Lemonwood-Sänger und -Gitarrist Justus Maaz: "Früher dachte ich mir, irgendwann spiele ich mal beim Glastonbury Festival. Heute hoffe ich einfach, dass es irgendwann mal ein paar Leuten was bedeutet. Der Traum wäre für mich jetzt, dass ich in großen Städten kleine Klubs vollmachen kann. So viel Größenwahn habe ich noch." Er lacht, als er das sagt. Und wir sind guter Dinge, dass der gute Mann das mit seiner guten Band bald machen wird. Wegen dieser guten Platte. Ach was, wegen dieser sehr guten, sehr schönen Platte!

"Home" ist das Debüt des Berliner Trios, das so gar nicht nach ihrer Heimat klingt. Ganz im Gegenteil, was Paul Piesker (Bass), Salomon Bosse (Schlagzeug) und eben Justus Maaz hier machen, klingt nach großer weiter Welt, nach früher und heute, ist Indie, Pop und mehr Pop und Britpop und Madchester und Pop und Shoegaze... und Pop! Wunderschöner Pop mit 80er- und 90er Einfluss, sehr verträumt, sehr eindringlich, sehr schmachtend bis eben, ach verdammt, ist eben so, schön. "I Wanna Be Your Home" eröffnet ravig, tanzbar, ansteckend, "Who I Am" kommt mit Subways-Momenten und Trompete bevor "Echoes Of A Dream" einen auf Ballade macht und einen "How Long Can You Float (Before You're Falling)?" nicht nur wegen des Titels beschäftigt. Und danach geht es munter weiter, bleibt es spannend und vielfältig, bleibt es groß und gut und so gut, dass doch bitte mal jeder reinhört und dann, irgendwann sich jeder mal die Band anguckt. So wegen Traum und so.