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Jamie Lenman - King Of Clubs

Jamie Lenman - King Of Clubs
Big Scary Monsters/Membran
Format: LP

Gab es zuletzt ein ziemlich wirres, aber oft wunderbares Cover-Album mit ganz eigenen Interpretationen von Songs von den Beatles, Popeye (!), Adamski oder Annie Lennox, schiebt Jamie Lenman jetzt ein wuchtig-böses Mini-Album nach.

Sieben Songs sind auf dem "King Of Clubs" und die haben es in sich. Aber so was von! Alleine der sensationelle Opener "The Future Is Dead" ist ein Monster, Helmet-Noise trifft Faith No More-Kunst und wenn dann auch noch Illaman rappt, wird es noch kranker. Noch besser. Danach "Sleep Mission", eine Walze aus Noise, Groove und Industrial und der nächste atemberaubende Song. "Like Me Better" erinnert später an Filter, hat aber auch was Alternative Rockiges aus den 1990er Jahren, "I Don't Wanna Be Your Friend" ist ein feiner, lärmender, böser Mittelfinger ist, der Titeltrack tiefschwarzer, instrumentaler Postrock und "Kill Me" könnte auch von einem gewissen Mike Patton stammen. Überragend gut! Und viel zu kurz, ganz klar, 24 Minuten, bitte mehr! Oder bitte nicht? Jamie Lenman selbst sagt: "Es ist das wütendste und politischste Album, das ich seit Muscle Memory gemacht habe. Eine schmerzvolle Sache, sowas. Ich hätte kein 'ganzes' Album wie dieses machen wollen. Ich denke, das wäre zu viel des Guten gewesen." Wir sagen: Also naja, so ein, zwei, drei Songs hätten wir noch vertragen. Oder auch vier...

Jedes physische Exemplar von "King Of Clubs" enthält übrigens noch exklusive Akustikversionen jedes darauf enthaltenen Songs. Jamie Lenman: "Ich hatte gehofft, die Platte auf einer 10-Inch veröffentlichen zu können, was aber aus verschiedenen Gründen nicht möglich war. Da die ganze Platte aber auf eine Seite einer 12-Inch passt, war ich zunächst etwas ratlos was die B-Seite betrifft. Im vergangenen Januar hatte ich dann einen sehr ruhigen Monat, in dem meine Frau wochenlang krank im Bett verbracht hat, sodass ich viel Zeit für mich hatte und nur wenige soziale Kontakte pflegte. Ich fing an, in meinem Heimstudio an diesen Akustikversionen zu arbeiten. Zunächst sollten sie nur sehr zurückhaltend sein, fand mich dann aber schnell wieder, wie ich Posaune und Trompete einspielte oder auf Töpfen und Pfannen trommelte. Am Ende hatte ich noch viel experimentellere Versionen als die ursprünglichen Tracks! Die Akustikversionen sind aber definitiv kein Teil des Albums und sind nicht dazu gedacht, sie in einem Durchlauf mit den anderen Songs anzuhören. Das ist kein zweiter Teil von Muscle Memory, sondern einfach nur ein kleines Schmankerl für alle, die sich das Album physisch kaufen möchten. Sie sollen ein bisschen mehr für ihr Geld bekommen. Ein Produkt der versehentlichen Isolation kurz bevor wir uns dort befanden, wo wir heute sind."



-Mathias Frank-


Video: "I Don't Wanna Be Your Friend"

 
 
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