Von der sprichwörtlichen Schweizer Neutralität und der damit einhergehenden Zurückhaltung ist auch auf dem dritten Album der vier Eidgenossen nichts zu merken. Wieder hat sich die Band aus - na, ratet mal - Lausanne zusammen mit Star-Producer John Agnello in ein New Yorker Studio eingeschlossen. Und dabei haben sie anscheinend nicht nur die Verstärker an Strom angeschlossen, jedenfalls scheint die Band (einmal mehr) permanent unter Hochspannung zu stehen. Atempausen gibt es kaum welche, und damit liegen sie anno 2002 noch mehr im Trend als mit dem Vorgängeralbum "Gentlemen, Start Your Engines". Wo Bands wie Rival Schools fast schon hypeverdächtig sind und alte Götter wie Fugazi endlich die Anerkennung finden, die sie schon lange verdienen, liegen auch Favez verdammt gut im Rennen. Nachdem sie auf ihrer ersten Deutschlandtournee vor einigen Jahren als Supportact die Headliner Fireside gnadenlos plattgemacht haben, stellen sie sich selbst der Herausforderung einer tollen Vorgruppe, wenn sie dieser Taqe ihre Tour zusammen mit den schwedischen Labelmates Kevlar beginnen. Und die Shows sollten so werden wie das Album von Favez: Laut, rau und - gut!