Dass sich die schweizer Musikerin, Soundfricklerin, Programmiererin, Buchautorin, Performance-Künstlerin und Managerin Stefanie "Pina Jung" Gubser sich musikalisch nicht auf ein bestimmtes Genres festlegen möchte, ist angesichts des beeindruckenden beruflichen Renomées ja nicht besonders überraschend. Zusammen mit den schweizer Rappern David Lukas Kohler a.k.a. Knackeboul und Hans-Jakob Mühlentaler a.k.a. Chocolococolo entwickelte sie mit Henrik Amschler als Produzenten aus gemeinsamen Jam-Sessions nun die sechs Tracks dieser neuen EP "Wuwei". Interessant ist dabei der Titel des Werkes, denn "Wuwei" bezeichnet das aus der chinesischen Philosophie bekannte Prinzip des "Handelns durch Nichthandeln". Übersetzt bedeutet das nämlich, dass der Auteur die Kontrolle über sein Tun ein wenig dem Objekt selbst überlässt, um diesem die Möglichkeit zu bieten, sich sozusagen selbst zu entwickeln. Das Ergebnis ist dabei ein vollkommen unberechenbarer Mix aus E-Pop-Elementen und verschiedenen Vokal-Elementen in Form von Gesangspassagen, Rap-Elementen, Nonverbalem und Sprechgesang, die von Produzent Amschler und Stefanie dann kunstvoll miteinander verwoben, verschachtelt, verdichtet oder auch auseinandergezogen werden. Echte Popmusik ist das dann nicht gerade - andererseits ist das Ganze aber auch niemals langweilig.