Die aktuelle Bio des multinationalen Folkpop-Projektes Sleepwalker's Station um den Berliner Songwriter Daniel del Valle versteigt sich zu der Aussage, dass das neue Album "schimmernd aus der Dunkelheit ans Licht" strebe. Freilich: Das Album wurde von Daniel im Lockdown im spanischen Exil unter dem Eindruck der Corona-Krise geschrieben und spiegelt das stimmungsmäßig durch eine zumindest stoische Gemütslage und eine spröde musikalische Darbietung recht deutlich wider - auch wenn die Songs von den in Barcelona, Annecy und Ravenna weilenden Bandmitgliedern noch veredelt wurden und der Mix in Berlin ein wenig Raumgefühl in das Tun brachte. Dennoch: Schimmern tut da nichts wirklich. Was bleibt sind poetisch angehauchte, nachdenklich/melancholische Folkpop-Songs, in denen sich Del Valle seine Gedanken über leere Strände und die Hilflosigkeit im Angesicht der Lage macht. Dieses bleierne Gefühl kennen wir ja jetzt nun auch alle zur Genüge und es stellt sich angesichts von Alben wie diesen die Frage, ob es notwendig ist, eben diesem Gefühl musikalisch Ausdruck zu verleihen.