Cuushe ist natürlich kein richtiger Name, sondern der Moniker, den sich die experimentelle japanische E-Pop-Avantgardistin Mayuko Hitotsyanagi für ihr Musikprojekt aussuchte. Ihren Stil - ein interessanter Mix aus Ambient, TripHop, Club, Dreampop und E-Pop-Elementen ohne erkennbare US-Referenzen - hat sie sich im Rahmen ihres rastlosen Künstlerlebens mit den Stationen Osaka, Kyoto, London, Berlin und nun Tokyo angeeignet. Das erklärt dann das gewisse Europop-Flair der Songs auf dieser vierten LP, die sie inzwischen auch mit minimalistischen asiatischen Akzenten anreichert. Im Zentrum steht bei diesem Projekt indes Cuushes verhallt/verträumter Gesang, der so gar nichts von der zuckrigen Kindlichkeit vieler japanischer Acts hat. Das mag auch daran liegen, dass Cuushe ihre Songs moll-lastig (aber nicht unbedingt düster) anlegt und in ihren Lyrics enrnsthafte Themen anspricht. Diese Scheibe ist deswegen auch als Befreiungsschlag in Sachen Selbstbestimmung nach einer Phase persönlicher Erniedrigungen und einem Krankenhausaufenthalt zu sehen.