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Jeremiah Johnson - Unemployed Highly Annoyed Ruf/In-Akustik
Format: LP
Tatsächlich ist der Titel des neuen Albums des Blues-Rockers Jeremiah Johnson eine direkte Reaktion auf die Corona-Krise, denn die Scheibe des äußerst verärgerten, arbeitslosen Musikers entstand nicht nur im Lockdown, sondern beschäftigt sich auch inhaltlich damit - bis hin zu dem Umstand, dass Jeremiah feststellte, dass er ein Konzept-Album gemacht hatte. In seinen Songs verarbeitet der nach der tatsächlich nach der gleichnamigen Filmfigur Jeremiah Johnson auf der musikalischen Ebene vor allen Dingen Mississippi-Blues-Elemente - die er allerdings auf die elektrische Ebene hievte, Country-Sprengsel und eine gehörige Prise Southern- und Roots-Rocks (was damit zusammenhängen mag, dass er lange Zeit in Austin, Texas, residierte). Daneben - und das ist in diesem Setting eher ungewöhnlich - versteht er sich als klassischer Storyteller. Was auf dieser Scheibe allerdings auffällt, ist der Umstand, dass er sich hier vor allen Dingen auch auf instrumentaler Ebene verwirklichen möchte - was dazu führt, dass einige der Tracks dann doch etwas lang geraten sind. Mag sein, dass er damit auch die fehlenden Live-Auftrittsmöglichkeiten kompensieren wollte, aber effektiver wäre es gewesen, wenn er stattdessen ein paar mehr Songs auf die Scheibe gepackt hätte, denn die, die es geschafft haben, sind nicht von schlechten Eltern.
-Ullrich Maurer-
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