Bevor die Kölner Songwriterin Zola Mennenöh dieses einzigartige Debüt-Album realisieren konnte, war es offensichtlich notwendig, dass sie durch die Zusammenarbeit mit Avantgardisten und Jazzern ihren musikalischen Verstand schärfte und als Performerin und Komponistin Erfahrungen sammelte, um ihre poetischen Ergüsse - zusammen mit einem Trio aus Gleichgesinnten, zu denen zwar die Gamben-Spielerin Nicole Hogstrand und die Pianistin Johanna Borchert, nicht aber ein Bassist gehört - in eigentümlichen, experimentellen Songformaten, die sich jedweder formaler Kategorisierung entziehen, zusammenzufassen. Das Ergebnis ist ein Prozess nach dem Prinzip "Der Weg ist das Ziel", an dem Zola den Zuhörer ausgiebig teilhaben lässt - ihn aber zuweilen auch verwundert stehen lässt. Denn das um das 12-minütige improvisatorische Hörspiel "Make Things Simple" gruppierte Ensemble von Songs und Songfragmenten fordert und fördert nur in dem Grad, wie man sich darauf einlässt. Dass das Ganze zuweilen eine melancholische bis liturgische Stimmung widerspiegelt, ist dabei durchaus erklärlich, denn Zola hat sich als Wahlheimat nicht nur Berlin, sondern auch Kopenhagen ausgesucht und hat sich mit avantgardistischer Chor-Musik beschäftigt, bevor sie sich an diesen Projekt heranwagte.