Die in Leipzig geborene, in Berlin ansässige und weitgereiste Songwriterin und Pianistin Marie Chain ist schon länger im Geschäft. Nach der Schule zog sie nach Barcelona und begann dort, ihre Karriere als Performerin und Songwriterin zu etablieren, tourte durch Europa und die USA mit Stationen in London, New York und Austin, Texas und veröffentlichte zwei Scheiben in Eigenregie. Demzufolge ist das nun vorliegende Album "Freedom" nun geprägt von einer gewissen Routine, die sie sich im Laufe der Jahre angeeignet hat. Das organische Old-School-Pop-Album mit dezentem Gospel- und Soul-Touch zeichnet sich dadurch aus, dass Marie Chain alle Erwartungshaltungen erfüllt, die an ein ordentlich produziertes, organisches Old-School-Pop-Album eben gestellt werden könnten. Das gilt insbesondere für das, was der Ami gerne mit "Vocal Delivery" bezeichnet, die auf der technischen Ebene vollkommen in Ordnung geht. Erstaunlich indes ist die Tatsache, dass Marie Chain als Texterin so ziemlich alle Fehler, die man als Songwriter, machen kann, auf ihrer To-Do-Liste abhakt. So spricht sie zwar die größten Banalitäten mit Zuversicht und Überzeugung an - verzichtet allerdings vollständig auf persönliche Spezifika und Details, die die Lyrics über einen allgemeinen Blasen-Charakter hinausheben könnte. Auch wenn das auf dem Pop-Sektor keine große Rolle spielt, hätte sich die Gute hier doch ein wenig Mühe geben können.