Eine EP kann jeder. Tribe Friday machen zwei. Machten zwei. Im März bereits kam "Chasing Pictures" in die digitalen Plattenläden, ganz frisch releast wurde nun auch die Digital-EP "Waiting For A Sign". Doch weil das ja eben nicht komplett klasse ist, haben die Schweden nun aus den beiden EPs ein Album gemacht, das es seit wenigen Tagen auf Vinyl (und nur auf Vinyl!) käuflich zu erwerben gibt. Gute Aktion!

Gute Musik: Tribe Friday spielen feinen Indie-Pop britischer Prägung. Manchmal herrlich hektisch, zappelig und ansteckend. "Loosie" von "Waiting For A Sign" ist so ein Song, der nach vorne prescht und Spaß macht, ähnlich kommt "Cool Song", der zudem noch eine Prise The Strokes unter der Haube hat. Klasse Teil und bester Song dieser EP. Anders klingen die anderen beiden Lieder "Sleepwalk" und ganz besonders "Julie", die sicher nicht schlecht sind, aber doch deutlich gemäßigter und auch ein wenig unspektakulärer daher kommen. Auch die "Chasing Pictures" EP hat ihre ruhigen Momente. Doch hier verfeinern Tribe Friday die Teilzeit-Ballade "If I Were You" erst mit einem romantischen 80er-Charme, später mit einer fast schon postrockigen Walze. Beides macht den Song nicht nur besser, sondern richtig stark. Wie auch tatsächlich der Rest dieser EP stark ist. "Freaky" eröffnet aufregend, "Talk So Loud" mischt Britpop mit Weezer, "Choreograph" hat wieder was von The Strokes. Und so, wenn es denn überhaupt ein Duell gab, gewinnt "Chasing Pictures" dieses knapp.