Die Band The Flat Five gerierte sich als All-Star-Projekt mit talentierten Veteranen aus der Chicagoer Session-Musiker Szene: Scott Ligon, Casey McDonough, Alex Hall und vor allen Dingen die beiden Sängerinnen Kelly Hogan und Nora O'Connor kennt man als emsiger Zuarbeiter(innen) von Acts wie Brian Wilson, The Decemberists, Neko Case oder Mavis Staples - und auf diesem zweiten Album machen sie dann auch deutlich, warum das so ist. Die von Scott Ligons Bruder Chris geschriebenen Tracks sind dabei im Stil der klassischen Harmonie-Acts der 70er Jahre angerichtet und dezidiert auf den fein ziselierten, souligen Softrock-Sound jener Tage ausgerichtet. Country-, Folk- und Honky-Tonk-Elemente werden dabei eingeflochten - aber nichts soll dabei den mit ironischer Distanz inszenierten Gesangssätzen bzw. den Bemühungen wechselnder Lead-Vokalisten im Wege stehen. Tut es auch nicht. Gelingt es dem Hörer, sich das konsequent glattpolierte Retro-MOR-Klangbild (heutzutage bekannt als "Soft Adult Contemporary") schön zu hören, dann dürfte er allein an der technischen Perfektion des Dargebotenen seine Freude haben.