Natürlich sind auch Ur-Punks wie TV Smith nicht vor den Unannehmlichkeiten einer Pandemie gefeit - sie sind davon lediglich nicht so schnell kleinzukriegen. Der Meister deklarierte die Corona-Krise einfach zum "Lockdown Holiday", schnappte sich seine akustische Gitarre und zog dann in der Form vom Leder, wie er es bei seinen Solo-Shows auch täte: Mit jeder Menge ungebremster Energie, viel Wut und Systemkritik im Bauch - aber mit jener Altersweisheit, die es dem gewesenen Adverts-Vorsitzenden heutzutage ermöglicht, seine Gedanken in scharfzüngigen politischen Lyrics und ordentlichen Songs zu kanalisieren.

Dabei ist es schon erstaunlich, dass er nun wirklich ALLES, was einen halbwegs politisch interessierten Menschen heutzutage bewegen könnte, in seinen Songs verarbeitet - von der Klimakrise, über die Corona-Krise, die Flüchtlings-Krise, die Glaubwürdigkeits-Krise bis zur Demokratie-Krise des Abendlands. Und das in Songs, die spontan unter dem Eindruck des gerade erlebten in der Lockdown-Situation entstanden. Wie üblich erscheint das aktuelle Album auf dem Label seiner Düsseldorfer Freunde von den Toten Hosen und auch damit bleibt Smith sich in jeder Hinsicht treu und liefert ein Album, das sich nahtlos in die Reihe seiner beachtlichen musikalischen Statements einfügt.