Mit ihrer neuen EP "A Private Road" erreicht die vormals unter dem Pseudonym Blue Roses agierende Britin Laura Groves ein Level, das auch ihre Landsfrau Nerina Pallot seit Jahren freimütig anpeilt: Eine Art britische, modernisierte, jazzige Version des klassischen US-Westcoast-Sounds der 70er Jahre zu kreieren. Dabei geht es nicht um eine Emulation oder Retro-Nostalgie, sondern um das Einfangen jenes Anything-Goes-Prinzips auf hohem Level, das Acts wie Steely Dan oder Fleetwood-Mac dereinst propagierten und dabei offensichtlich zeitlose, intelligente Popmusik mit einem bestimmten Feeling kreierten. Nur, dass dafür heutzutage auch auf Computertechnik und Elektronik als Hilfsmitteln in einem dann aber doch sehr organischen DIY-Setting zurückgegriffen werden darf (denn Laura machte die Scheibe weitestgehend alleine). Großartige Songs und brillant arrangierte Gesangsharmonien dürfen dabei nicht fehlen. Das ist schon bemerkenswert, denn eigentlich ging es Laura nur darum, eine eher introvertierte Reise durch die Nacht auf der Suche nach dem eigenen Selbst in Töne zu fassen.