Mit einem besonderen Konzept wenden sich Erol Sarp und Lukas Vogel a.k.a. Grandbrothers seit 2012 an ihr Publikum: Präpariertes Klavier und elektronische Produktionstechniken sollten in einem neoklassizsistischen Minimalmusik-Ambiente zu einer organischen Synthese zusammengeführt werden. Natürlich behalten sie dieses Prinzip auf dem nunmehr dritten Album auch noch bei - erlauben sich aber nun auch die Freiheit, diese Elemente über den ursprünglichen, romantischen Soundtrack-Charakter insbesondere in Richtung Club- und Dancefloor und teilweise sogar HipHop auszudehnen. Insbesondere, was die mittels der in das Klavier eingebauten Gadgets extrahierten und elektronisch getweakten Beats, die Hinzunahme elektronischer Sounds und insbesondere die bislang verpönte Technik des Layerns, Overdubbens und Doppelns betrifft, gehen die Grandbrothers hier einen großen Schritt weiter. Zwar hört sich das Ergebnis immer noch nach Soundtracks für bislang nicht gedrehte Filme an - es sind dann allerdings deutlich andere Filme als bisher, die vor des Hörers Ohr herumtanzen.