Ein recht spezielles Sub-Genre hat sich das aus Sängerin Juliana Giraffe und Multiinstrumentalist Ari Balouzian bestehende L.A.-Duo Midnight Sister ausgesucht. Es gibt einen eigenartigem Mix aus psychedelischem Soul-Pop, Disco-Flair, 60s Westcoast Surf-Beat Ästhetik, Noir-Cocktail-Jazz und einer gehörigen Portion musikalischem Alice-In-Wonderland-Spleen mit selbstironischer Distanz. "Painting The Roses" ist das Nachfolgealbum des 2017er Debüts "Saturn Over Sunsets", bietet jedoch statt eines Science-Fiction-Kontextes eher angeschrägten David Lynch-Flair. Juliana Giraffe wandelt dabei nachtwandlerisch lasziv durch eine "logische aber irrationale" schattige Märchenwelt und wird von Balouzian mit allerlei psychedelischer Tontraubenschießerei, Mellotron-Aktzenten, Bläsersamples, Disco-Grooves, kunstvoll aufgetürmten Harmonie-Vocals und schwülstigen Walls Of Sound unterstützt. Dass Midnight Sister sich als genreübergreifendes Multimediaprojekt verstehen und auch als Video- und Kino-Filme machen, erscheint dabei mehr als schlüssig und logisch.