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Tonträger-Review
 
Rasha Nahas - Desert

Rasha Nahas - Desert
RMAD/Cargo
Format: LP

Die Wüste, auf die sich die in Berlin lebende, aber in Haifa geborene und aufgewachsene palästinensische Songwriterin Rasha Nahas auf ihrem Debüt-Album bezieht, ist sogleich eine reales wie eine metaphorisches Ödland. Fast schon logischerweise besingt Rasha in den zehn englischsprachigen Songs ihre Reise durch die Diaspora in Form schrulliger Charakterstudien und Beschreibungen ebenso schrulliger Begebenheiten. Das Interessante ist dabei, wie sie das macht. Die grundsätzlich auf schmirgelnden Kaputnik-Blues-Themen basierenden Tracks werden dabei von einer bewusst überzeichneten Theatralik und Dramatik getragen, die deutlich erkennen lässt, dass die klassisch ausgebildete Gitarristin Erfahrungen mit Theaterproduktionen mit Brecht/Weill-Flair hat. Zirkus-Stimmung, johlende Männerchöre, quietschende Bläser-Vignetten mit Free-Jazz-Appeal und hysterische Streicher-Partituren aber auch entspannt dahinfließende Klangflächen, romantisch/lyrische Passagen im Noir-Powerballaden-Stil oder streng konzipierte Moritaten mischen sich hier mit episch aufgeblähten, sperrigen Rock- und Blues-Riffs, dass es eine reine Freude ist. Das musikalische Erfolgsgeheimnis Rashas sind dabei Kontraste, wie sie größer nicht sein könnten. Dabei kombiniert Rasha auf der musikalischen Seite die nachtschattige Attitüde etwa eines Nick Cave mit der lyrischen Sensibilität eines Leonard Cohen, dessen Song "Lover" in einer brachialen Breitwand-Version nicht von ungefähr zu den Highlights der Scheibe gehört.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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