Mulay ist eine in Berlin lebende Künstlerin, die sich auf der musikalischen Seite dem gediegenen R'n'B-Pop verschrieben hat. Das ist aber nur einer der Aspekte ihres Tuns. Bevor sie begann, ihren Solo-Act zu konzipieren, übte sie sich in den Niederlanden bereits als Jazz-Sängerin - und dann sind da noch die visuellen Aspekte. Denn wie sich z.B. bei ihren Showcases auf dem letzten Reeperbahn Festival zeigte, legt Mulay großen Wert darauf, sich auf der Bühne (und vor der Kamera) als stylische Kunstfigur-Variante ihrer selbst zu präsentieren, die definitiv deutlich größer ist als das Leben, über das sie in ihren Songs - die allesamt von einem souligen Noir-Touch beseelt daherkommen - singt. Musikalisch überraschte Mulay dabei dadurch, dass der psychedelisch aufgebohrte, elektronische Design, mit dem ihre Songs unterlegt sind, auf der Bühne mittels einer organischen Band und unglaublichen verfremdeten Gitarrensounds realisiert wurde. Dieser Aspekt kann natürlich auf dem Tonträger nicht überprüft werden - zeigt aber deutlich, dass sich Mulay mit dem Abarbeiten von Klischees - gleich welcher Art - nicht zufrieden gibt, sondern stets den kreativen Mehrwert im Auge hat.