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Tonträger-Review
 
Alabama Slim - Parlor

Alabama Slim - Parlor
Cornelius Chapel/Bertus
Format: LP

Altgediente Ur-Blueser gibt es ja nicht mehr so viele. Milton "Alabama Slim" Frazier aus dem Jahrgang '39 gehört indes noch zu dieser Gattung. Der Mann, der über die frühen Elaborate seiner Idole Bill Broonzy und Lightnin' Hopkins zu seiner Berufung fand, kam erst spät zu Ruhm und Ehren und fristete mit seinem Partner Freddie King in seiner Heimat New Orleans eher ein Nischendasein auf lokaler Ebene und auf diversen Blues-Festivals. Das nun vorliegende Album ist ein spontaner Mitschnitt einer insgesamt lediglich vierstündigen One-Take-Aufnahmesession in einem Studio namens The Parlor, das von Matt Patton (Drive-By Truckers) und Jimbo Mathus (Squirrel Nut Zippers) in der Post-Produktion behutsam produktionstechnisch auf den Stand der Zeit gebracht wurde.

Das Album ist insofern bemerkenswert, als dass sowohl Slim wie auch King strukturell und klanglich offensichtlich Anhänger der John Lee Hooker-Schule sind - freilich ohne dessen systembedingte Tendenz sich mangels anderer Möglichkeiten in endlosen Wiederholungen und Doppelungen zu ergehen. Das andere besondere Merkmal dieser Songsammlung ist der Umstand, dass sich Slim keineswegs auf das Durchnudeln alter Klassiker beschränkt, sondern eine Handvoll schmissiger neuer Songs - wie zum Beispiel den Anti-Trump-Rausschmeißer "Forty Jive" - dahinkomponierte und damit nochmals deutlich macht, dass der Blues dereinst nicht nur als Tanzmusik, sondern auch als Kommunikations-Medium konzipiert worden ist. Mag sein, dass die Nachgeborenen heutzutage technisch versierter agieren - aber das hier ist dann doch der wahre McCoy!


-Ullrich Maurer-



 
 
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