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Tonträger-Review
 
Die Regierung - Da

Die Regierung - Da
Staatsakt/Bertus/Zebralution
Format: LP

"Da" hat Die Regierung ihr neues, inzwischen siebtes Album genannt - und dieser Titel ist gut gewählt. In den 90er-Jahren war die Band um den unvergleichlichen Tilman Rossmy "So allein", "So drauf", sie war "Unten": immer ein wenig neben der Spur, irgendwie dazwischen, geliebt und verehrt vor allem von den Unverstandenen. Jetzt ist sie also "Da" und klingt auf der neuen Platte selbst im Vergleich zu den viel beachteten, in schneller Folge entstandenen Vorgängern "Raus" und "Was" spürbar abwechslungsreicher und oft auch spielfreudiger. Vielleicht liegt das daran, dass es der Band mehr als 35 Jahre nach ihrem LP-Erstling "Supermüll" nun erstmals gelungen ist, zwei Platten in identischer Besetzung einzuspielen, vielleicht auch ein wenig daran, dass die neuen Songs in ungezwungener Live-im-Proberaum-Atmosphäre ihren Ursprung nahmen und während der COVID-19-Pandemie mit Homerecording-Frickelei vollendet wurden. Scheinbar mühelos schlägt die Band hier eine klangliche Brücke von ihren frühen Schrottrock-Glanztagen zu ihrem neu erwachten Interesse an einer - O-Ton Rossmy - Ver-Steely-Danisierung ihres Sounds, während sie unterwegs mit Garagenriffs, Krautrock-Versatzstücken, Dub-Elementen und einem Hauch von Pop all das streift, was ihr auch schon früher lieb und teuer war. Selbst die eigentümlichen Synthiesounds, die in den Jahren seit dem Comeback 2015 ihren Weg zurück an die Regierung gefunden haben, sind dieses Mal deutlich schlüssiger integriert als zuvor. Das gilt auch für Rossmys legendären Nicht-Gesang, der inmitten des neuen musikalischen Facettenreichtums seiner Mitstreiter ganz anders zur Geltung kommt und zu zeigen scheint, dass der inzwischen 62 Jahre alte Bandchef mit jeder Platte auf seinem Weg von Lässigkeit zu Gelassenheit ein gutes Stück vorankommt. Textlich ist das Album vor allem durch ein bisweilen grüblerisches philosophisches Bilanzieren gekennzeichnet, oder wie der Regierungssprecher selbst sagt: "Thematisch dreht es sich exklusiv und ohne jedes Konzept um Meditation, jeder für sich, alle zusammen, im Schneidersitz, auf der Tanzfläche, tiefe, tiefe Liebe, voll in die Fresse." Mit anderen Worten: Volltreffer!


-Carsten Wohlfeld-



 
 
 

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