Mit Konventionen hatte das britische Artpop-Ensemble Django Django ja noch nie etwas am Hut. Deswegen wundert es auch nicht, dass es auf dem vierten Album stilistisch wieder besonders munter drunter und drüber geht. Dabei geht es Vincent Neff und Dave McLean dieses Mal inhaltlich um das Thema "Ausbruch" - auch im Sinne von Eskapismus und in diesem speziellen Fall wohl auch um den Ausbruch aus Erwartungshaltungen.

Die Basis für die ganze Scheibe ist eine Art New Wave Pop-Ansatz, der aber ziemlich liberal in Richtung Krautrock, Psychedelia, Garage-Rock, E-Pop und zum Ende hin zunehmend Dance-, Club- und Techno-Styles ausgeweitet wird. Das kann dann auch schon mal zu ins nichts führendes Gedaddel führen - aber meistens kommen dabei erstaunlich schlüssige Songs heraus. Und das, obwohl Django Django ziemlich viel in Sachen Arrangements und Instrumentierung wagen, ausprobieren und experimentieren und das Material aus organisatorischen Gründen unter selbst auferlegtem Zeitdruck in konzentrierten Sessions eingefangen wurde - was der Sache eine bislang ungewohnte Spontaneität angedeihen lässt. Und als Bonbon gibt es dann noch den Song "Waking Up", bei dem Charlotte Gainsbourg als Gast-Vokalistin verpflichtet wurde - was dem Track dann tatsächlich noch ein gewisses Franco-Flair im Stile des Papas verleiht.