2003 und 2006 veröffentlichte Ronnie James Dio relativ schnell nacheinander gleich zwei Live-Alben. Erst spielte er ein amtliches Set in New York, wenige Jahre danach in London sein komplettes "Holy Diver"-Album, natürlich plus ein paar Klassiker danach. Beide CDs waren lange nicht mehr erhältlich, jetzt wurden beide einmal remastert, bekamen neue Cover (und "Evil Or Divine" zudem eine neue Version von "Lord Of The Last Day") und kamen erneut in die Geschäfte. Dafür verantwortlich: BMG. Wendy Dio, Ronnies Witwe, sagt dazu: "Ich bin sehr angetan davon, mit BMG zu arbeiten. Ein Label, das noch die Leidenschaft für Rockmusik hat. Sie werden den kompletten Dio-Katalog wieder verfügbar machen und sie haben einige Überraschungen in petto." Klingt spannend! Bis dahin aber gibt es jetzt erstmal: Dio live. Und Dio konnte live.

Auf jeweils zwei CDs zocken Dio und Band hier klassischsten Heavy Metal, überwiegend eigene Songs, aber auch Sachen aus Dios Zeiten bei Rainbow und Black Sabbath. Alte Schule, mein Freund. Zeitreise! Denn auch wenn beide Platten bereits in den 2000ern entstanden sind, denkt man hier trotzdem von Anfang bis Ende an die 1980er Jahre, an enge Hose, falsche Locken und die Scorpions in Moskau. Zum Beispiel. Und man hat, und darum geht es am Ende und nur darum, dabei einfach mal Spaß. Man stellt sich die euphorisierte, die singende Masse vor der Bühne vor, die posende Band und natürlich Ronnie James Dio selbst. Den Dirigenten, den Chef, den Rock N Roll-Großmeister. Und dann stellt man irgendwann fest, dass man gerne dabei gewesen wäre. Denn das hätte man gerne einmal selbst erlebt. Vielleicht sogar zweimal...