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The Hold Steady - Open Door Policy Positive Jams/Membran
Format: LP
Alkohol raus, auf die Couch, Handy verstecken. The Hold Steady bitten um Aufmerksamkeit. Verdienen Aufmerksamkeit. Denn ihr neues Album ist nach anfänglicher Skepsis ziemlich stark geworden. Der erste Durchlauf aber war tatsächlich ein wenig enttäuschend. Bisschen lahm schien es, fast schon langweilig. Finn spricht, die Band spielt sachte dazu, fertig. Aber dann? Wurde alles anders. Vielleicht habe ich beim ersten Mal aber auch einfach nicht richtig zugehört. Zu wenig Aufmerksamkeit und so...
Sicher, Finn spricht auch beim zweiten, dritten und vierten Hören weiterhin viel mehr als das er singt und das nicht einfach so. Er selber erklärt: "Die Songs und Geschichten befassen sich mit Macht, Reichtum, psychischer Gesundheit, Technologie, Kapitalismus, Konsumverhalten und Überleben - Probleme, die sich im Jahr 2020 verschärft haben." Aber seine Band? Die spielt nicht sachte. Gar nicht. Die spielt ganz oft ganz schön geilen Scheiß. Sehr, sehr kraftvoll, sehr verspielt und mit einer Menge Groove, das auf der Couch mächtig gefeiert wird. Spoken Words Rock N Roll? Singer/Songwriter/Pubrock? Bluespunk mit Folksänger? Ja und ja und ja und beim nächsten Song schon wieder nein. Und egal. Aber: Das würde man sich gerne mal live ansehen, erleben und genießen. Mit einem Klavier auf der Bühne, mit Streichern und mit Orgel. Es wäre ein Erlebnis. Wie auch das Album immer mehr zu genau so einem wird. Und bleibt. Ein Bier geht noch, eine Runde "Open Door Policy" auch.
-Mathias Frank-
"Heavy Covenant"
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