Zwölf Songs sind drauf. Keiner ist länger als 2 Minuten und 31 Sekunden. Das neue Glitterer-Album und damit das neue Ding von Ned Russin von Title Fight ist ein kurzes Vergnügen. Aber ein großes. Ein sehr großes mit sehr großen... Hits. Wobei er eigentlich das Gegenteil davon spielt. Verschrobenen, knarzig-knackigen, schrägen Indie-Punk mit Synthies und Piano. Nerd-Zeug. Aber nicht nur für Nerds.

Erst 2019 erschien "Looking Through The Shades", das klang und klingt, "als wenn hier ein paar Jungs munter drauf los jammen, nachdem sie ihre 90er Indie-Platten von Dinosaur Jr. oder Guided By Voices genau wie manch Midemo-Platte aus New York und 'Pinkerton' gehört haben." Schrieben wir damals. Ganz anders ist auch "Life Is Not A Lesson" nicht geworden. Und doch ganz anders. Denn während "Are You Sure" zum Beispiel wie Russins Version der Breeders klingt, kommt ein "How A Song Should Go" mit schrägen, penetranten und fast schon nervigen (und nerdigen) Beats daher, anderes geht als Elektro-Pop durch, manches endet bereits nach einer guten Minute. Zusammen aber ergibt das alles Sinn, zusammen ist das eben vielleicht kein klassisches Album, sondern eine Sammlung schöner Ideen und spontaner Momente. Spannender Momente. Und vor allem aber: ein kurzes, großes Vergnügen.