Wie ein Fels in der Brandung trotzt Eric D. Johnson auch auf dem achten Album des Chicagoer Bandprojektes Fruit Bats den musikalischen Versuchungen - nicht aber den Realitäten - der Neuzeit und präsentiert sich als stoischer Kommentator und beschwichtigender Versöhner in unseren zunehmend komplexer werdenden, wirren Zeiten. Mit Unterstützung seines Kumpels Josh Kaufman (mit dem zusammen und Anais Mitchell Johnson zudem das Projekt Bonny Horse Lightman betreibt) und einer aus Kumpels bestehenden "Allstar-Band" erschuf Johnson seine Version einer Lockdown-Scheibe auf die heute übliche Manier, bei der die beteiligten Musiker ihre Beiträge in ihren Homestudios einspielten und dann von Kaufman produktionstechnisch zu einem letztlich organisch klingenden Ganze zusammengefügt wurden.

Nicht alle der Songs entstanden während der Pandemie - wurden aber von Johnson im Nachhinein dezidiert auf ein universelles, inhaltliches Level transferiert, um dem Plädoyer für Geduld, Wertschätzung, Gemeinsamkeit und Akzeptanz - dem er mit seiner unaufgeregten, niemals aggressiven und oft kontemplativen Musik eh schon Vorschub leistet - eine adäquate inhaltliche Ebene entgegen zu stellen. Interessant dabei ist der Umstand, dass seinen brillanten, mit heiterer Gelassenheit aber strukturell und melodisch ambitioniert dahinkomponierten Folkpop-Songs trotz hymnischer Eleganz weniger eine schwelgerisch/romantische als vielmehr hoffnungsvolle/versöhnliche Note innewohnt - ohne dass Johnson jemals das Lamentieren anfinge. Mit dieser Scheibe feiert der gewesene Shins-Gitarrist übrigens das 20. Bandjubiläum der Fruit Bats. Peace, Man!