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Israel Nash - Topaz Loose/Rough Trade
Format: LP
Dass der inzwischen im Texas Hill County ansässige Israel Nash etwas Größeres im Sinn hatte, deutete sich schon an, als er letztes Jahr seine Lockdown-EP "Topaz" veröffentlichte. Notgedrungen aber nicht unwillkommen nutzte Nash nämlich die Pandemie-Beschränkungen dazu, in seinem eigenen, neu eingerichteten Quonset-Hut-Studio, eine Reihe von Songs weitestgehend im Alleingang einzuspielen, zu arrangieren und zu produzieren - die er nun zu einem LP-Projekt ergänzt. Zwar gab es auch Unterstützung von Freunden aus dem nahen Austin, aber das Wesentliche bei diesem Werk ist eben die Selbstbezogenheit Nashs, die sich zum einen in einer fast wehmütig anmutenden inhaltlichen Bestandsaufnahme als neugeborenes Landei äußert, zum anderen aber auch zu einer recht orchestral aufgefassten, plüschig ausgeweiteten Neuausrichtung von Nashs ureigener Cosmic American Music Variante führte. Es gibt hier einfach von allem mehr: Bläser, Steel-Gitarre, Psychedelia, Effekte, Chöre, Pomp und Grandezza allenthalben. "Father John Misty eat your heart out" kann man da nur sagen. Wie auch auf der EP ist dabei stilistisch ein Loslösen von Americana-Standards hin zu einem liberal ausgelegten Westcoast-Sound zu beobachten - was aber stets zum Vorteil gereicht.
-Ullrich Maurer-
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