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Tonträger-Review
 
David Olney & Anana Kaye - Whispers And Sighs

David Olney & Anana Kaye - Whispers And Sighs
Schoolkids/Bertus
Format: CD

"David Olney schrieb sowieso jeden Song, als sei es sein letzter", meint Mary Gauthier in ihrer Wertschätzung der posthum erscheinenden Kollaboration zwischen der im Januar letzten Jahres an einem während eines Bühnenauftrittes erlittenen Herzinfarktes verstorbenen Songwriter-Legende und der in den USA gerade als neue Americana Hoffnung gefeierten, ursprünglich aus Georgien stammenden Songwriterin Anana Kaye (und deren Egemann Irakli Gabriel sowie Olneys Songwriting-Partner John Hadley). Es geht bei dieser Bemerkung darum, zu etablieren, ob der melancholische Grundtenor des Albums vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass Olney seine Parts etwa mit einer gewissen Todes-Ahnung angegangen sein mochte, wie z.B. seine Kollegen David Bowie oder Leonard Cohen dies bei ihren letzten Alben taten. Das ist aber nahezu auszuschließen, denn der Tenor des Albums ist dann doch eher versöhnlich als morbide und zudem langt das Trio musikalisch stellenweise überraschend konkret hin. Dabei sind die Songs auf verschiedenen Zeit-, Raum-, Stimmungs- und Realitäts-Ebenen thematisch ziemlich breit angelegt und diskutieren existenzielle Fragen menschlichen Zusammenlebens auf mystisch/philosophische Weise und mit vielen Zwischentönen. Fernab aller denkbaren Americana-Klischees entstand obendrein - zwischen nokturnaler Kammermusik, Stones-Rock-Riffs, Memphis Soul Grooves, Noir-Kammerpop, Folkloristischer Spiritualität und klassischer Torch-Song-Ästhetik mit Kaputnik-Blues-Flair ein überraschendes, generationenübergreifendes musikalisches Meisterwerk.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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