Sie reden von Gangster. Straße. Ich bin so böse. Viele Kids glauben das, noch mehr wissen aber natürlich, dass viele deutsche Rapper einfach nur noch lächerlich sind. Das Gegenteil von lächerlich: Disastar. Aus Hamburg. Und das nicht, weil er früher selbst ein Gangster war, ein echter, vorbestraft wegen Körperverletzung und Dealerei. Sondern weil er so viel zu sagen hat und das auch macht. Er schimpft über den Sexismus der schlechten Rapper, über ihre Homophobie, ihre fehlende politische Haltung. Er arbeitet sich an Politikern und Julian Reichelt ab, er rappt von Rassismus, Hamburg, Träumen und Zuhause. Er schafft es wie kaum ein anderer, Straße, Schimpfen und Stil zu einem großen Ganzen zu vermengen. Und macht damit das, was und wie Rap sein sollte: Musik mit Haltung, Musik mit Engagement und Musik mit Inhalt. Und weil zudem auch die Musik gefällt, gerne melancholisch und eingängig, mal mit ordentlich Dampf, mal sehr melodisch und modern, hier und da ein wenig oldschooliger ("Australien") und mit Gästen wie Nura, Dazzit und Eso.Es, ist "Deutscher Oktober" ein gleichzeitig tolles wie wichtiges Deutschrap-Album.