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Lana Del Rey - Chemtrails Over The Country Club

Lana Del Rey - Chemtrails Over The Country Club
Polydor/Universal
Format: LP

Das letzte Musik-Album von Lana Del Rey war ja "Norman F***ing Rockwell" von 2019. Um aber das nun vorliegende neue Werk angemessen würdigen zu können, kommt man an Lanas letztem Album "Violet Bent Backwards Over The Grass", auf dem sie ihre Gedichte - teilweise im Hörspiel-Format, aber auch musikalisch untermalt - vortrug, nicht vorbei. Denn bei diesem Album entdeckte die Gute offensichtlich endgültig den Reiz des Minimalismus. Die neuen Songs, die sie wie gewohnt mit ihrem musikalischen Partner Jack Antonoff schrieb (was der ganzen Sache auch eine erkennbare Kontinuität verleiht), kommen nämlich fast vollständig im organischen Akustik-Balladen-Format daher. Regelrecht poppige Momente werden nur strukturell deutlich ("Wild At Heart") oder aber, wenn die früher typische Trip-Hop-Ästhetik wie in "Dark But Just A Game" zum Tragen kommt. Der Rest des Material kommt entkernt auf die notwendige Basis - zuweilen sogar als Folksong - daher.

Ganz so einfach ist das Ganze aber nicht, denn die Vocals werden oft dezidiert in Dreampop-Klangblasen-Hall ertränkt, während die Arrangements oft durch psychedelische Störfeuer aufgebrochen werden. Seltsam irritierend ist dabei der Umstand, dass bei Tracks wie bei "White Dress" oder dem Titelrack, wo eine jazzige Band zum Einsatz kommt, der Eindruck entsteht, dass hier mehrere Stücke gleichzeitig gespielt werden. Etwas weniger Mindtrip-Ästhetik wäre hier förderlich gewesen. Dafür punkten Lana und Antonoff auf der songwriterischen Seite: Es werden hier zwar die typischen Del Rey-Themen abgearbeitet, aber auf konzentrierte, logisch strukturierte Weise, melodisch ansprechend in Szene gesetzt und atmosphärisch eher versöhnlich und besänftigend als depressiv. Als besonderes Bonbon gibt es das Joni Mitchell-Cover "For Free", bei dem Zella Day und Natalie Mering a.k.a. Weyes Blood als Harmonie-Sängerinnen im Hintergrund herummäandern.


-Ullrich Maurer-


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