Auf seinem dritten Album als Elephant Micah fasst Joseph O'Connell jene Eindrücke musikalisch in Songform zusammen, die er fast zehn Jahre zuvor bei einer Reise durch Alaska sammelte, die als Tour geplant war, aber letztlich zum erleuchtenden Selbstfindungs-Trip wurde. Die zehn Jahre dazwischen brauchte er offensichtlich, um das Erlebte mit weiteren Trips nach Alaska, Studien und Begegnungen zu konsolidieren. Sei es drum: Mit ein paar Gleichgesinnten wie Geigerin Libby Rodenbough von Mipso oder Matt Douglas von den Moutain Goats und Minimal-Drummer Matt O'Conell machte er sich daran, seine Erfahrungen - insbesondere die Beziehung zwischen Mensch und Natur betreffend - in einem rein akustischen Americana-Setting ohne eindeutigen Folk-Bezug zu einem atmosphärischen Loblied auf die Weiten des 49. Bundesstaates zu erheben. Dabei folgte er stilistisch der Mark Kozelek-Lehre des ungebremst strömenden Unterbewussteins - was sich zwar in einigen atmosphärischen Epen mit einer gewissen Unerbittlichkeit äußert, aber an sich schlüssig und einladend dem Hörer öffnet.