August 2020. Landschaftspark Duisburg. Ivy Flindt aus Hamburg spielen zwischen Schornsteinen und Fabrikhallen. Ohne Zuschauer, aber vor Kameras, der legendäre Rockpalast filmt den Auftritt. Jetzt gibt es das Ganze als digitales Album zum Hören. Und als analoges Fotomagazin zum Gucken.

Für die Show wurde die Zwei-Mensch-Band zum Quartett, neben Sängerin und Sängerin Cate Martin und Gitarrist und Bassist Micha Holland machten Lars Plogschties am Schlagzeug und Bass Synthesizer sowie Chris Härtel (u.a. Orgel, Wurlitzer Piano und Akkordeon) mit. Und daran sieht man: Einfach nur nach sich selbst klingen war nicht die Sache von Ivy Flindt. Denn ja, gemeinsam spielte man sich durch zwar das tolle 2018er Debüt der Band. Aber eben ein wenig anders. Hier wurde ein bisschen Druck rausgenommen, da eine kleine Spielerei dazu gepackt und obendrauf gespielt. Man ist ja Künstler und überhaupt haben wir ja 2021. Damals 2020. Nicht 2018. Micha Holland sagt: "Die Songs unseres Debütalbums haben seit 2018 viele Bühnen erlebt, sie haben sich verändert, sind gereift, wir sind als Band zusammengewachsen durch viele Reisen und Konzerte unter guten und schlechten Bedingungen. Die Art, wie wir die Songs jetzt live spielen, zeigt eine weitere Facette von ihnen im Vergleich zu den Studioversionen und genau das finde ich daran spannend."

Was geblieben ist: Auch hier und heute spielen Ivy Flindt verführerischen, erwachsenen und meistens sehr intelligenten Indie mit Pop, sie können reife Rock-Musik, können düster, folkig und mutig. Und sie können auch die Songs von anderen. In Duisburg spielten sie vier Cover-Versionen, von denen der alte "Sealed With A Kiss"-Schmachter, unter anderem durch Jason Donovoan berühmt geworden, besonders überrascht, aber auch gefällt, während "Josephine" von Teitur schlicht berührt, obendrauf spielen sie "Birds" von Neil Young sowie "Father, Son" von Peter Gabriel. Auch gut, ja. Aber nicht nötig. Anders als die anderen neuen alten Songs der beiden.