Eigentlich waren die Orielles auf dem besten Weg, eine solide, zeitgemäße Dreampop-Band zu werden. Nachdem das Trio zunächst mal ein paar Singles auf den Markt geworfen hatte, erschien 2018 das Album "Silver Dollar Moment" mit etlichen schönen potentiellen Jingle-Jangle-Hits. Dann schlug das Konzeptdenken erbarmungslos zu: Das Nachfolgealbum "Disco Volador" litt dann doch sehr darunter, dass die Orielles ihren - zugegebenermaßen konventionellen, aber eigentlich recht effektiven - Schrammelpop-Ansatz in Richtung Lounge-Pop-Swing-Science-Fiction-Psychedelia aufbohrten, um so eine Art Space-Opera inszenieren zu können. Das nun vorliegende, dritte Album "La Vita Olistica" setzt da konzeptionell noch mal eins drauf - kehrt aber musikalisch dann zu den Tugenden des Debüts zurück. Die Band kam nämlich auf die Idee, aus "Disco Volador" einen Film zu machen - und für diesen Film dann die Stücke von "Disco Volador" mit runderneuerten Arrangements in komprimierter Form als Soundtrack neu einzuspielen. Warum sie das tun, ist nicht ersichtlich. Wichtig ist aber, dass sie musikalisch insofern auf der ganzen Linie überzeugen, als dass die neuen Versionen der Songs allesamt schlicht und ergreifend präziser, effektiver und subjektiv grundsätzlich besser gelungen sind - einfach weil hier die Qualität des Songmaterials und nicht ein theoretisches Konzept im Zentrum steht. Dass das Ganze nur digital erscheint, ist dann weniger überraschend.