Dr. Michael Altrogge hatte sich schon in den 80er Jahren in heute vergessenen Bandprojekten wie Anonym, Bleibtreu Revue oder Linda & The Romeos eifrig musikalisch betätigt, bevor er sich dann auch als Songwriter (u.a. für Lindenberg), Professor für "Zappaistik" mit einem eigenen Forschungsinstitut einen Namen machte oder Standardwerke zur Videoproduktion schrieb. Weil die aktuelle Rockmusik heutzutage sie "bieder, brav und blutleer" ist, hat sich Altrogge nun wieder ein Mal dazu entschlossen, in die Tasten zu greifen und ein neues Album einzuspielen. Nun ist dabei allerdings nicht wirklich ein Rockalbum herausgekommen, denn Altrogge hat sich eine recht eigenwillige Schnittmenge aus (auch mit elektronischen Hilfsmitteln) erstaunlich zeitgemäß produziertem Prog-, Art-, Jazz- und Klassik-Pop ausgesucht, den er dann auf der inhaltlichen Ebene mit dadaistischen Nonsense-Texten mit Comedy-Faktor und allerlei aneinander gereihten kulturellen Referenzen anreichert. Das Ganze zwischen "Berlin und Rügen" entstandene Konglomerat ist so außergewöhnlich, dass sich dafür nun wirklich keine Schubladen und Referenzen finden lassen. An wen sich dieses Projekt jetzt nun allerdings genau richten soll, bleibt im Dunkel, denn es ist schwer vorstellbar, dass sich ein Publikum finden lässt, dass genauso eklektisch strukturiert ist, wie Altrogges Gedankengänge.