Zwar gibt es immer noch keinen richtigen Longplayer, aber auf der nun vorliegenden EP "Eye Of The Storm" versammelt die Londoner Pop-Songwriterin Millie Turner - neben einer neuen Version ihres Durchbruch-Hits "Underwater" - ihre neuesten Songs, die (wie ihre Single "Concrete Tragedy") teils erst durch den Pandemie-Lockdown möglich wurden. Millie machte sich nämlich gerade daran, sich als Support von Kollegin Tove Lo auch in einem größeren Rahmen international zu präsentieren, als der erste Lockdown die geplante Tour unmöglich machte. Auf "Eye Of The Storm" lässt sich auch die musikalische Entwicklung Millies verfolgen. Seit die junge Songwriterin sich 2019 erstmalig - alleine mit einer Beatbox - als Support für Acts wie Alice Merton in London präsentierte, hat sie sich mit ihrem attraktiven Club-Pop-Sound, den sie aber geschickt als Transportmedium für ihre cleveren Selbstfindungs- und Empowerment-Lyrics verwendet, nämlich als Sprachrohr für ihre Generation erwiesen und deutlich gemacht, dass sich Form, Style, Appeal, Kontext und Inhalt auch in der modernen Pop-Musik nicht zwangsweise ausschließen müssen.