Bislang war es so, dass sich die Songs der Kölner Indie-Künstlerin Sophia "Faira" Spies stilistisch nicht wirklich greifen ließen. Im Prinzip und erstaunlicherweise ist das auf ihrem neuen Longplayer eigentlich immer noch der Fall; obwohl sie diesen - als reine Solo-Produktion alleine in ihrer Küche - in einem klassischen, reduzierten Folk-Setting (also mit Stimme und Gitarre) einspielte. Und das, obwohl sie sich zu recht mit Händen und Füßen dagegen wehrt, als Folksängerin bezeichnet zu werden. Es ist ihrem Geschick als Komponistin zu verdanken, dass die neuen, sich immer wieder auf durchaus unterhaltsame Weise in überraschende strukturelle, melodische und harmonische Richtungen wendenden Stücke eben nicht als typische Folksongs klassifizieren lassen - zumal Sophia als Texterin auch nichts mit dem typischen Folk-Storytelling am Hut hat, sondern auch hier einen eigenen Weg gefunden hat, ihre Lebensumstände in einem geradlinigen, aber durchaus poetischen Setting zu kommentieren. Besonders gelungen ist ihr das alles auf dem einzigen deutschsprachigen Track "Hautensilien". Schade eigentlich dass Sophia sich nicht zutraut, mehr auf ihre eigentliche Muttersprache zu vertrauen.