Heutzutage auf dem Blues-Sektor noch etwas Wesentliches reißen zu wollen, ist ja gar nicht so einfach. Der schwedische Songwriter Arvid Nero zeigt auf seinem zweiten Longplayer aber, dass es sich nach wie vor lohnt, es irgendwie zu versuchen. Inspiriert von der Geburt seines Sohnes und dem Faszinosum des Vater-Seins reicherte er seine aktuellen Selbstfindungs-Songs nämlich mit allerlei stilistischen Schlenkern an. Mal klingt es wie bei den Doors, mal nach Tony Joe White, mal gibt es psychedelischen Westcoast-Flair, mal souligen Inner City Blues und mal angedeutete Reggae-Grooves. All das wird in einem ausgewogenen Sounddesign, in dem Gitarre und E-Piano gleichberechtigt platziert sind, dargeboten und nicht zuletzt versteht sich Nero darauf, seine Songs mit poppigen Refrains auszustatten. Dass man als Skandinavier natürlich jede Legitimation mit sich bringt, das Blues-Feeling glaubhaft verkörpern zu können, hört man dieser Produktion dann natürlich auch an.