Eigentlich hatte Juan Waters sein fünftes Album als fiktive Radio-Show konzipieren wollen - inklusive eingestreuter Trailer und Soundbits, die die einzelnen Tracks miteinander verbinden. Dann kam indes eine Reise durch Südamerika hinzu, während derer er seine neuen Songs aufnahm. Diese Reise brachte ihn auf die Idee, lokale Musiker zu bitten, sich mit Beiträgen an seinen Songs zu beteiligen. Interessanterweise verzichtete der Mann darauf, seine uruguayischen Roots oder sonstige Latin-Anwandlungen zum musikalischen Thema des Albums zu machen. Seine stilistisch eher unberechenbaren Elaborate basieren meist auf unglaublich mitreißenden Folkpop-Grooves mit Club-Qualitäten, die dann mit Gesangsbeiträgen, Raps, Spoken Word Beiträgen, Samples oder Field-Recordings angereichert werden. Es kann aber auch sein, dass Wauters - gemäß des Radio-Themas - sich mit kammermusikalischen Streichern als Folk-Songwriter präsentiert oder aber einen jazzigen R'n'B-Clubtrack einstreut und die Unberechenbarkeit zum Prinzip erhebt. Der Titel des Albums "Real Life Situations" bezieht sich darauf, dass sich Wauters - trotz anders lautender Vermutungen - nicht als Optimisten sieht, sondern wert darauf legt, die Dinge von allen Seiten zu betrachten.